Was sonst noch zählt

Vor allem Lkw haben die alte Brücke geschädigt - und die fahren auch noch auf der äußersten, der rechten Seite, wo die Belastung besonders stark wirkt. Das Tempolimit wird trotz Überwachung von vielen nicht eingehalten (Foto ef)

Neben allen verkehrlichen und technischen Vorteilen erfüllt die Ersatzbrücke einen weiteren wichtigen Grundsatz: den sparsamen Umgang mit Steuermitteln. Denn im Vergleich zu der Instandhaltungs- und Neubaustrategie, wie sie aktuell die für den Bauunterhalt zuständigen Behörden an den Tag legen, ist der rechtzeitige Ersatz der alten durch eine neue Brücke volkswirtschaftlich weit günstiger. Statt ständig zu schweißen und zu flicken, statt irgendwann ohne funktionierende Umleitung die alte Brücke vollsperren zu müssen, macht die Investition in die Ersatzbrücke viel mehr Sinn.

Gegenüber dem Bau einer zusätzlichen "2. Rheinbrücke" stellt sich die Ersatzbrücke weit günstiger dar, da der Bau neuer Zufahrten und Anschlüsse ans regionale Straßennetz entfällt. Zudem: Wenn eine 2. Rheinbrücke fertig wäre, wäre die alte, die heutige Straßenbrücke weiterhin ein Sanierungsfall mit konstruktiv grundlegenden Mängeln. Das bedeutet, dass zu den rund 200 Millionen Euro an Kosten für die 2. Rheinbrücke in den nächsten 15 Jahren nochmals zig Millionen Euro für eine Grundsanierung kämen. Eine Grundsanierung, die die konstruktiven Mängel nicht beseitigen, sondern nur die Lebenszeit verlängern würde.