Ziele

Tragkonstruktion heutige Brücke
Die heutige Straßenbrücke Maxau ruht auf einem einzigen tragenden Kasten - Nachteil bei Sperrungen (Foto U. Fien)

Unser vorrangiges Ziel ist die Sicherung der Verbindung zwischen Wörth (Rheinland-Pfalz) und Karlsruhe (Baden-Württemberg) an der heutigen Stelle bei Maxau. An dieser Stelle liegen sowohl die Straßenbrücke als auch die Eisenbahnbrücke optimal: Die Straßenbrücke ist an die Südtangente / B 10 angebunden und erschließt somit den überwiegenden Teil von Karlsruhe, insbesondere die meisten Gewerbegebiete. Die Eisenbahnbrücke wiederum bindet an dieser Stelle gleich zwei Trassen auf Karlsruher Seite an: Zum einen über den Westbahnhof zum Hauptbahnhof, zum anderen die Stadtbahn über Knielingen und Mühlburg in die Innenstadt.

Ziel ist auch die Gewährleistung des Autoverkehrs bei Unfällen und bei Baustellen auf der Brücke, etwa aufgrund Sanierungsmaßnahmen. Die heutige Brücke ist dafür nur schlecht geeignet, denn beide Fahrbahnhälften verfügen zusammen nur über eine tragende Konstruktion (siehe oberes Bild). Da die heutige Brücke schon etliche Jahre auf dem Buckel hat, droht bei einer Generalsanierung (z.B. zum Austausch der Tragseile) eine Vollsperrung: Karlsruhe wäre aus der Pfalz über Monate hinweg nur über große Umwege erreichbar.

Drittes Ziel ist der Erhalt der Autoverkehrskapazität, ohne zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Denn die Südtangente ist heute am Rande ihrer Leistungsfähigkeit. Die Rheinquerung bei Karlsruhe ist auf die Verkehrsspitze durch den Pendlerstrom abzustimmen - nicht auf Durchgangs- oder Fernverkehr mit Zielen außerhalb Karlsruhes und des näheren Umlands. Mit verstärkten Mitteln muss der öffentliche Nahverkehr über den Rhein ausgebaut werden, um größere Anteile von Reisenden, vor allem Pendler, weg vom Pkw und auf die Schiene zu holen. Die Eisenbahnbrücke bei Maxau hat noch Kapazitätsreserven.

Blick von Maxau nach Norden. Ungefähr dort, wo auf der rechten Rheinseite der Wald beginnt, würde die zweite Rheinbrücke mitten im Sichtfeld liegen und links und rechts des Rheins wertvolle Naturlandschaften zerstören (Foto U. Fien)

Als viertes Ziel fordern wir verstärkten Lärmschutz an der Südtangente / B 10; sei es durch Lärmschutzwände bzw. -wälle oder durch Tempolimits, insbesondere für Lkw (zum Beispiel nachts). Aus Gründen des Lärmschutzes lehnen wir auch eine 2. Rheinbrücke samt Weiterführung im Norden von Karlsruhe (Stichwort Nordtangente) ab. Diese Varianten entlasten die Südtangente nur unwesentlich, vermindern aber massiv die Lebensqualität für die nördlichen Stadtteile Neureut, Heide, Nordweststadt, Nordstadt etc.

Schließlich denken wir auch an die Natur und den Landschaftsschutz. Die Bündelung aller Brücken am Standort Maxau minimiert den Eingriff in die frei Landschaft der geschützten Rheinauen. Die vom Bund und den Bundesländern Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg derzeit noch favorisierte 2. Rheinbrücke anderthalb Kilometer nördlich würde dagegen massiv die Blickbeziehung nach Norden stören und den letzten Grüngürtel zwischen Knielingen und dem Rhein zerstören (siehe unteres Bild).